Der süße Duft gebrannter Mandeln vermengt sich mit dem Geruch von Reibeplätzchen und Bratwürsten, lautes Gelächter ertönt aus jeder Richtung, man hört Glühweintassen aneinanderstoßen. Aus einem Lautsprecher dringt »Stille Nacht, heilige Nacht« durch die Menschengruppen hindurch, die sich vor den Weihnachtsmarktbuden versammelt haben, um die Vorweihnachtszeit im Schein der Lichterketten und in gemeinschaftlicher Umgebung genießen zu können. Die Bilder und Klänge, die Gerüche und Geschmäcker stiften Erinnerungen – die auch ein kleines Kind erfahren sollte, und das am Abend des letzten Schultages mit großen Augen, womöglich aufgeregt, mit seinen Eltern den Magdeburger Weihnachtsmarkt besucht. Jetzt ist das Kind tot. Aus dem Leben gerissen, mit brutalster Gewalt ermordet.
Taleb Al Abdulmohsen, ein aus Saudi-Arabien stammender Arzt und Psychiater, der 2006 nach Deutschland einwanderte, ist mit einem gemieteten BMW mit Vollgas über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast und hat mindestens fünf Deutsche getötet und Dutzende verletzt. Er ist Islamgegner und Leiter der Organisation »Saudi Ex-Muslims«, hilft seit Jahren politisch verfolgten Arabern nach Deutschland einzuwandern und unterstützte im Zuge dessen auch eine arabische Transe. Zugleich kursieren allerdings auch Screenshots von Aussagen seinerseits, in denen er sich als Vertreter der Saudischen Nation darstellt. Dem BBC gab er 2019 ein Videointerview und durch seine berufliche Ausrichtung galt er als Vorzeigemigrant. Außerdem ist er radikaler Unterstützer Israels und des politischen Judentums. Vor seiner Tat veröffentlichte er mehrere Videos, in denen er »die deutsche Nation für die Tötung von Sokrates« verantwortlich macht. Bereits im September 2023 wurde das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf den Täter aufmerksam gemacht, aber es wurde nichts unternommen.
Insgesamt haben wir es also mit einem psychopathischen Psychiater zu tun, dessen Denkweise weder stringent noch kohärent zu sein scheint. Ein komplett geisteskranker Bekloppter. Und ein Ausländer.
Seit Jahren wird aus rechtsliberalen Kreisen der Mythos der »legalen Migration« beschworen, allgemeiner Konsens der Bundesrepublik Deutschland ist mittlerweile, daß »illegale Migration« bekämpft werden müsse und innerhalb der Alternative für Deutschland (AfD) hat man sich auf das Thema der »muslimischen Migration» versteift. Solange ein Migrant den Staat Israel anerkenne, der bundesrepublikanischen Staatsräson, der Unterstützung Israels, zuspreche und legal in dieses Land einreise, ist er für das Establishment ein willkommener Neubürger. Wenn dazu noch eine berufliche Qualifikation einer angesehenen Tätigkeit hinzukommt, kann er sich der Lobpreisung als Fachkraft und Vorzeigemigrant sicher sein. All dies trifft auf Taleb Al Abdulmohsen zu und es wird Zeit, daß die Debatte sich von der inhaltlichen Migration auf die Migration an sich verlagert – das sollte eigentlich Aufgabe der AfD sein.
Wenn Vertreter der AfD ausschließlich gegen den Islam agitieren und zugleich aber die Einwanderung christlicher Syrer bejahen, wenn sie israelische Migration befürworten und im selben Atemzug bosnische Moslems ausweisen wollen, dann ist nicht nur ein Mangel an Weltanschauung vorhanden, sondern wird vor allem aus einer volksverneinenden Position der Schwäche agiert. Es war immer, es ist und es wird immer ein Wir gegen Die, eine politische Niederbrechung auf Freund und Feind sein. Entweder gibt es harte Grenzen um das Wir herum, die damit auch das Wir klar und deutlich definieren und uns in eine Position der Stärke versetzen, oder es wird überhaupt kein Wir mehr geben. Das Wir ist in diesem Fall das ethnische Deutsche Volk und das Die repräsentiert jeden, der nicht Teil dessen ist. Debatten um »legale«, »illegale« oder »muslimische« Migration werden dadurch vollkommen obsolet und ermöglichen die einzige Form der Migration, die den Erhalt des Deutschen Volkes gewährleisten kann – die Remigration.
Jahrzehntelange moralische Injizierung und systematische Unterdrückung zeigen ihr volles Wirken an Tagen wie diesen: in einem gesunden Deutschland würden unzählige junge Männer, vom Volkszorn beflügelt, marodierend durch die Städte marschieren und Auge um Auge Gerechtigkeit suchen. Der Terroranschlag trifft, abgesehen von den physisch Betroffenen, diejenigen, die dieses Land mit Leib und Seele lieben und denen das Volk aufrichtig am Herzen liegt, ganz gleich wie es um dessen Zustand steht. Das Gefühl der Trauer um den Verlust eines Teils dessen weicht schnell der Wut und dem Haß gegenüber denjenigen, die verantwortlich für den Tod tausender Deutscher sind. Tausende Deutsche!
Tino Chrupalla hingegen, der Bundessprecher der AfD, rotzt folgendes blutleeres Statement hin: »Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern, den Verletzten und deren Angehörigen.« Das wars. Kein Zorn ist zu erkennen, keine Reaktion auf die Ursache wahrzunehmen, keine Forderung von Remigration zu hören. Man scheint angekommen zu sein im Politiktheater, in dem man sich gerne neben den Feind setzt und notfalls den Freund vernachlässigt, sofern man dafür die Akzeptanz der Schauspieler erfährt.